Lage
Der ungefähr 125 km² große Tirasberge Naturpark liegt etwa 20 km westlich von Helmeringhausen zwischen der C13, der C27 und der D707, auf halber Strecke zwischen Sossusvlei und Lüderitz.
Die D707 ist ohne 4×4 befahrbar und der kürzeste Weg von Aus zum Soussvlei. Die C27 führt von Helmeringhausen nach Sesriem. Es geht durch bergige Landschaften, wo die Tirasberge auf den Roiirand treffen. Als Roiirand, d.h. Rotrand, wird die Große Randstufe bezeichnet, die vom Orange River über 400 km in Nord-Süd-Richtung nordwärts bis zum Naukluftgebirge verläuft. Die Große Randstufe trennt als Steilanstieg die Küstenebene vom Binnenhochland.
Geschichte
Vier Farmer, Gunsbewys, Tiras, Landsberg und Koiimasis, haben sich 1998 zusammengetan, dieses Gebiet zu schützen, ökologisch zu bewirtschaften und für Touristen zugänglich zu machen. Da in dem Gebiet des Naturparks vier Vegetationszonen zusammentreffen, ist auf engstem Raum eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren anzutreffen. Es wird extensive Farmwirtschaft betrieben.
Tourismus im Naturpark
Der Tourismus ist nur eine Nebeneinnahmequelle und es wird auf sanften Tourismus geachtet. Eine Vergrößerung der Bettenkapazitäten und/oder der Campingplätze ist nicht beabsichtigt. 2008 wurde ein Informationszentrum eröffnet. Es war immer ein Anliegen der Farmer, ihr Wissen über Ökologie, Fauna und Flora der Tirasberge auch den Urlaubern nahe zu bringen.
Flora und Fauna
Die D707 gilt als eine der schönsten Strecken Namibias und führt von der C13 zwischen den roten Dünen der Namib und den Tirasbergen nach Norden auf die C27. Die Landschaft und besonders ihre Pastellfarben entlang der D707 sind sehr eindrucksvoll. Von Braun über Ocker bis zum Rot der Sanddünen sieht man hier alles, dazu kommen gelbe Grasbüschel als Tupfen. Rechts der Straße bilden steinige und schroffe Berge einen schönen Kontrast zur sanften anderen Seite, die meist aus sandigen Hügeln und weiten Ebenen besteht. Zwischendurch wird die Sandfläche auch mal durch pastellgrüne Grasflächen unterbrochen, durch die vereinzelt Tiere ziehen. Man kann hier mit etwas Glück Strauße, Springböcke, Oryxe und vielleicht sogar scheue Löffelhunde sehen.
Die Vegetation des Tirasberge Naturpark ist sehr vielfältig, trotz des ariden Gebietes. Zahlreiche Grasarten haben sich an das trockene Wüstenklima angepasst und in den Bergen und auf der Farm Tiras findet man viele Sukkulenten. Baumbestand ist vor allem an den feuchteren Stellen vorhanden, so auf Numis, Koiimasis, Weißenborn und Landsberg. Gunsbewys ist hingegen fast baumlos. Nach dem Regen sprießen in der Trockensteppe und den roten Dünen der Namib zahlreiche Wildblumen und liegen wie ein Teppich über der Fläche. Futterpflanzen sind die zahlreichen Büsche, welche in der Savannenregion und auf Tiras vorkommen.
Aktivitäten
In den Tirasbergen bieten sich zahlreiche Aktivitäten an. Es gibt die Möglichkeit, eine Dünentour oder eine geführte Sukkulententour zu unternehmen, auf einer 4×4 Pad zu fahren, mehrtägige Trekkingtouren zu laufen oder auf Wildpferden zu reiten. Außerdem findet man hier viele Buschmannzeichnungen und Relikte der ursprünglichen Bewohner dieser Gegend.
Auf allen Farmen ist es möglich mit den Farmern auf Rundfahrten durch die einzelnen Farmen oder die Conservancy zu gehen. Geführt werden die Fahrten von den Farmern selbst, die sich intensiv mit der heimischen Fauna, Flora, Geologie und Geschichte auseinandersetzen.
Unterkünfte
Der Naturpark ist vorwiegend auf Individualreisende eingestellt. Campingplätze befinden sich auf der Farm Tiras und Koiimasis. Neben den Campingplätzen stehen auf der Farm Tiras auch Selbstversorgerunterkünfte zur Verfügung. Die Ranch Koiimasis bietet inzwischen auch mehrere Chalaets, eine Sky Bar und ein Restaurant an. Die Farm Landsberg hat den Gästebetrieb eingestellt und auch auf der Farm Gunsbewys ist momentan kein Gästebetrieb möglich, dadurch ist auch das Informationszentrum geschlossen. Unsere Empfehlung: